Im Oktober vergangenen Jahres beklagte André Textor, der junge Ortsteilbürgermeister in der Deube-Region, das ultra-langsame Internet als Hauptproblem in einigen Deube-Dörfern (unsere Zeitung vom 29. Oktober 2019). Eine Mail mit Anhang verschicken? Für die Hausaufgaben im Internet recherchieren? Die Steuererklärung oder einen Förderantrag senden? Fehlanzeige in Gösselborn und anderen Orten.
Doch inzwischen hat sich etwas getan. Mit der Stadtverwaltung Stadtilm und dem Ilm-Provider – ein regionales Unternehmen mit Sitz in Martinroda – wurde das Problem zügig behoben. „Vom Ilm-Kreis kam leider keinerlei Unterstützung“, erneuert Textor seine Kritik in Richtung Kreisverwaltung. Er habe das Gefühl, dass man sich dort nur um die zentralen Orte kümmert.
Der Ilm-Provider stellte noch im Dezember auf einem Hügel am Dorfrand eine Empfangsantenne auf, von dort legte der Ausbautrupp eine Verbindung ins Kabel-Netz der Telekom. Strom kommt dankenswerter Weise von einem Nachbarn.
„Die Anlage läuft“, sagt Servicetechniker Sascha Matthäi und zeigt die Technik im Schaltschrank. Mit Stand vom Donnerstag sind drei Kunden aufgeschaltet, die nächsten angemeldet. Derzeit sei die Technik auf 24 Haushalte ausgelegt, sagt Matthäi. Im kleinen Gösselborn mit seinen etwa 100 Einwohnern könnte das fast reichen. Wenn nicht, werde das Ganze erweitert.
Die Endkunden erhalten nun schnelles Internet bis maximal 50 Mbit/s, damit kann auch an mehreren Endgeräten in einem Haushalt gearbeitet oder Film geschaut werden. Wobei es sich bei der Richtfunk-Anlage um eine Übergangslösung handelt. Bis zum Sommer soll Gösselborn per Glasfaserkabel an eine Leitung entlang der neuen Bundesstraße 90n angeschlossen werden.
Es liegen inzwischen so genannte Speedpipes in der Leerrohren an der Trasse, hier können die Glasfasern eingeblasen werden. Auch für Geilsdorf, Nahwinden, Groß- und Kleinliebringen ist ein derartiger Anschluss geplant. Das ist mit einigen Bauarbeiten verbunden und soll noch in diesem Jahr passieren.